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Auf stürmischer See

Freitag, 19.03.2021

Ich würde mich selbst eigentlich eher als ausgeglichenen Menschen beschreiben. Ich weiß auch, dass mein Gejammer wirklich Jammern auf hohem Niveau ist, weil es mir und meinen Lieben gut geht, wir keine finanziellen Probleme oder Existenzängste haben und wir noch keine Kinder haben, die je nach Inzidenzwert nur zuhause betreut werden können.

 

Und trotzdem merke ich langsam immer mehr, wie mir die Corona-Zeit zu schaffen macht.

 

An manchen Tagen schwankt meine Laune gefühlt stündlich zwischen optimistisch („Es wird schon alles gut werden. Trotz allem gibt es Dinge, über die ich mich freuen und für die ich dankbar sein kann.“) und traurig/gereizt („Wo soll das noch hinführen? Wann ist die Pandemie endlich vorbei?“).

 

Und wenn ich gerade deprimiert bin, fühlt sich sowieso alles noch 10 mal schlimmer an.

Es gelingt mir zwar nicht immer, aber ich versuche mich dann aufzuraffen und die Bibel aufzuschlagen.

 

Neulich bin ich dabei auf die Geschichte vom sinkenden Petrus gestoßen (Matthäus 14, 22-31) und habe mich sofort in der Geschichte wiedererkannt.

Mitten in der Krise taucht Jesus auf.

Die Jünger steigen zu Beginn der Geschichte in ein Boot und wollen ans andere Ufer des Sees Genezareth hinüber. Als sie mitten auf dem See sind, kommt ein starker Sturm auf. Auch die momentane Situation fühlt sich für mich manchmal an wie ein langer, heftiger Sturm ohne Aussicht auf Besserung.

 

Mitten im Chaos, mitten in der Krise taucht dann völlig überraschend Jesus auf.

 

Doch die Jünger erkennen ihn nicht. Auch ich tue mir aktuell manchmal schwer und zweifle (wie Petrus in der Geschichte) an Gott.

Dann hilft es mir, mit Freunden zu reden, zu beten und in der Bibel zu lesen und immer wieder neu daran erinnert zu werden, dass es sich lohnt auf Gott zu vertrauen. Denn der, der in der Lage ist auf dem Wasser zu gehen und der sofort seine Hand nach Petrus ausstreckt, um ihn zu retten, ist auch derjenige, der der Herr über die Stürme unseres Lebens ist!

 

Ich wünsche dir, dass du in deinem Alltag auch immer wieder Momente hast, in denen du spüren und erleben darfst, dass Gott seine Hand nach dir ausstreckt und dich festhält.

 

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (Psalm 73, 23-24)

 

Susi