Station 1
Die Römer herrschen in Israel
Hallo, ich bin Joram. Meine Eltern, meine Geschwister und ich leben in Israel. Meine Familie baut Oliven an. Wenn man aus unserem Haus tritt, steht man direkt in einem Olivenhain. Meine Geschwister und ich helfen meinen Eltern bei der Arbeit. Wir pflücken und waschen die Oliven. Manchmal darf ich meinem Vater sogar dabei helfen, wenn die Oliven mit einem großen Mahlstein zu Öl gepresst werden.
Abends ist mein Vater immer sehr müde. Die Arbeit ist hart und anstrengend. Aber es ist nicht nur die Arbeit. Mein Vater macht sich auch Sorgen. Neulich habe ich gehört, wie er mit meiner Mutter darüber geredet hat. „Wie lange soll das noch so weitergehen? Die Römer machen uns das Leben schwer. Die Steuern, die sie verlangen, sind einfach zu hoch. Uns bleibt kaum genug Geld zum Leben übrig.“ „Nicht so laut“, hat meine Mutter meinen Vater gemahnt, „sonst hören dich noch die Nachbarn.“ Meine Mutter hat Angst. Denn es ist nicht erlaubt, etwas Schlechtes gegen die Römer zu sagen. Die Römer herrschen hier in unserem Land. Sie haben das Sagen. Jeder muss ihnen gehorchen.
Das war nicht immer so. Früher, vor vielen, vielen Jahren, hatten wir Juden unseren eigenen König. Manchmal erzählt meine Mutter uns Kindern Geschichten aus unsrer Heiligen Schrift. Geschichten vom großen König David und wie es damals war und wie gut es den Menschen ging. Meine Mutter sagt, dass Gott uns wieder einen König schicken wird: einen Messias, der uns von den Römern befreien und für Frieden und Gerechtigkeit sorgen wird. Ich hoffe, dass Gott uns diesen Messias schon bald schickt. Dann müssen wir den Römern keinen Steuern mehr zahlen und mein Vater braucht sich keine Sorgen mehr zu machen.